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© Bogensportclub Lauchringen e.V.

Bogensport heute

Auf den Begriff des Bogenschießens stößt man auf verschiedenste Weisen. Bogenschießen, wer denkt in diesem Zusammenhang nicht erst einmal an den ersten spielerischen Kontakt zur selbst gebauten Schießrute. Oder man erinnert sich an legendäre Helden aus dem Altertum: Odysseus, Robin Hood oder gar die gefürchteten berittenen mongolischen Bogenschützen im 12. Jahrhundert. In der Steinzeit war im Kampf gegen den Hunger gar der Bogen die Jagdwaffe schlechthin, 30.000 Jahre sind seither vergangen. Heute nehmen Interessierte für das Bogenschießen oft den Kontakt über Vereine auf, meist um direkt an einem Anfängerkurs im Bogenschießen teilzunehmen. Denn das Schießen mit dem Bogen sieht leichter aus als es tatsächlich ist. Das moderne Sportbogenschießen hat mit alle dem kaum noch etwas gemeinsam. In den meisten Ländern steht heutzutage ausschließlich der sportliche Wettstreit im Vordergrund. Dabei gibt es verschiedenste Bau- und Stilarten des Sportbogens. Bogenschiessen weltweit Viele Legenden und Geschichten begleiten das Bogenschießen über hunderte ja tausende von Jahren. Indianer-, Robin Hood- und Rambo Filme haben das Bogenschießen in den letzten Jahrzehnten wieder bekannt und in viele Munde gebracht. Als Ferienspaß oder als einfache Freizeitbeschäftigung hat es viele Anhänger zurück erobert. Bogenschießen hat eine lange Tradition, eine sehr lange Geschichte und eine entsprechende Weiterentwicklung hinter sich. Bogenschießen ist heute eine Hobby- und Wettkampfsportart, bei dem Pfeile mit einem Bogen auf zwei- und dreidimensionale Ziele geschossen werden. In der Vergangenheit hat der Mensch sich dieses Hilfsmittel ersonnen um sein Überleben zu gewährleisten. Später wurde diese Jagdhilfe auch als Waffe für kriegerische Auseinandersetzungen verwendet. Die anfangs sehr primitiv gebauten Bogen, haben sich im Laufe der Zeit immer mehr entwickelt. In den letzten 25 Jahren machte jedoch das Material einen wahren Sprung zum Hightech Equipment. Die technische Ausrüstung hat sich gravierend verändert. Der Bogen aus Holz und ein Darm als Sehne, haben sich im Laufe der Zeit zu hoch legierten Leichtmetallen, Sandwichbau und Karbonverbundstoffen, sowie Spezialkunststoffen für die Sehnen gewandelt. Die Entwicklung in den letzten Jahren war enorm. Auch die einst einfache Handhabung von Pfeil und Bogen ist durch die Evolution zur Spitzentechnik avanciert. Die Schießtechnik wird bis ins Detail perfektioniert. Ziel- oder Lösehilfen, sind wahre Meisterwerke. In manchen Ländern ist das Jagen mit Pfeil und Bogen erlaubt und wird mit wachsender Begeisterung mehr und mehr praktiziert. Ambitionierte Bogenschützen und namhafte Hersteller schmücken sich mit entsprechenden Jagdtrophäen und Auszeichnungen. Einige Völkerstämme in Australien, in den Tropen und in Afrika benutzen noch heute einfache Bögen und Pfeile um ihre Jagdkünste zu pflegen und somit regelmäßig frisches Wild auf die Feuerstelle zu bekommen.

Geschichte des Bogensports

Bogenschießen hat eine lange Geschichte und die Aussagen im Bezug auf den Ursprung oder wie alt es wirklich ist, divergieren stark. Archäologische Funde belegen, dass Pfeil und Bogen bereits in der Altsteinzeit bekannt waren. Bei den semitischen Völkern in Vorderasien und im alten Ägypten war das Schießen mit Pfeil und Bogen weit verbreitet. Die ältesten Pfeilspitzen, die man entdeckte, werden auf ein Alter von rund 50'000 Jahren geschätzt. Die ersten Höhlenzeichnungen, auf denen man Bögen erkennen kann, sind nachweislich mehr als 10'000 Jahre alt. Seit ca. 5'000 Jahren ist der Pfeil und Bogen weltweit verbreitet. Das Bogenschießen kann z.B. in China bis in die Shang-Dynastie (1'766-1'027 v. Chr.) zurückverfolgt werden. In der Zhou-Dynastie (1'027-256 v. Chr.) wurden nachweislich Turniere und Wettkämpfe am kaiserlichen Hof abgehalten. Von Vorderasien ausgehend verbreitete sich das Bogenschießen im gesamten Mittelmeerraum und wurde als Wettkampfsport ausgeübt. Auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen wurden Pfeil und Bogen angewandt. Der Bogen veränderte das Leben der Menschen, denn er übertraf jede bis dahin bekannte Waffe an Wirkung und Reichweite um Längen. Die bis dahin bekannten Waffen boten eine Reichweite von: • Lanze ca. 2 m bis 3 m • Speer ca. 8 m bis 10 m • Schleuder Speer ca. 10 m bis 20 m • Pfeil ca. 20 m bis 50 m Als ausgezeichnete Bogenschützen galten vor allem die Skythen, die Perser und die Kreter. Aber auch bei den asiatischen Steppenvölkern (Hunnen, Magyaren und Mongolen) zählte der Bogen zu den wichtigsten Waffen. Bei den Griechen und Römern wurden ganze Heere mit Pfeil und Bogen bewaffnet. Im frühen Mittelalter wurde der Bogen verstärkt bei den Goten und den Wandalen als Waffe verwendet. Im Spätmittelalter hingegen waren die Engländer mit ihren Langbögen in den Schlachten von Crécy (1346) und Agincourt (1415) führend. Alte Überlieferungen und Dokumente belegen, dass die Engländer sehr früh erkannten das durch das optimieren der Bögen eine bessere Treffergenauigkeit erreicht werden kann und brachten dies sehr früh zu Präzision. Legendäre Bogen- bzw. Armbrustschützen sind, Wilhelm Tell die schweizerische Sagengestalt und Nationalheld, oder der sagenumwobene Robin Hood aus dem England des 12. Jahrhunderts. Mit der Erfindung des Schießpulvers und durch die Entwicklung von Feuerwaffen wurde die Verwendung von Pfeil und Bogen allmählich als Waffe zurückgedrängt. Die Naturvölker benutzten den Bogen danach nur noch zur Jagd. Einzelne Völkerstämme tun dies bis heute noch. .

Sportbogenschiessen

Bogenschießen ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts, für Männer sowie Frauen ein beliebter Amateursport. Als Leistungssport gehört Bogenschießen heute auch zum Kreis der Olympischen Disziplinen. Wettkämpfe mit dem Pfeil und Bogen finden heute in verschiedenen Varianten und Kategorien statt. Prinzipiell wird das Scheibenschießen, das Jagd- und Feldbogenschießen unterschieden. Auch die Bogenarten werden heute in entsprechende Arten und Klassen eingeteilt. Am meisten verbreitet sind im Wettkampfsport der Recurvebogen, oder auch Olympischer Bogen genannt und der Compoundbogen. Beim Jagd- und Feldbogenschießen werden verschiedene Ziele (2D oder 3D) in unterschiedlicher Umgebung im freien Gelände und in natürlicher Umgebung, bergauf und bergab, mit oder ohne Hindernisse, aufgestellt. Die Entfernungen variieren hier von 2 bis max. 70 m. Wird beim Jagdschießen auf Tiermotive (Zeichnungen, Bilder oder 3D Attrappen) mit entsprechenden Trefferzonen geschossen, kommen beim Feldbogen spezielle Auflagen, je nach Distanz mit unterschiedlicher Größe, zum Einsatz. Die Spiegel bzw. Scheibenauflagen sind in 5 unterschiedlichen Trefferzonen aufgeteilt. Das Scheibenschießen wird primär nach den FITA - Regeln, dem Welt- und Dachverband der Bogenschützen, ausgeführt. Beim Scheibenschießen, das zur olympischen Sportart zählt, wird über vier verschiedene Entfernungen geschossen. Dies sind bei den Männern 30, 50, 70 und 90 Meter, bei den Frauen 30, 50, 60 und 70 Meter. Bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen besteht der Wettkampf aus zwei Runden zu je 144 Pfeilen, 36 pro Distanz. Bei den langen Distanzen 90, 70 bzw. 70, 60 Meter hat die Scheibe ein Durchmesser von 122 cm und bei den kurzen Distanzen, 50 und 30 m einen Durchmesser von 80 cm. Auf den kreisförmigen Scheibenauflagen, sind zehn konzentrisch angeordnete Ringe von 10 bis 1 aufgeteilt. Immer zwei Zonen haben eine spezifische Farbe. Im Bereich des Compoundbogens werden auf den kurzen Distanzen (50 und 30 Meter) Spot Auflagen geschossen, welche nur die gelb, rot und blauen Trefferzonen haben. Also lediglich eine Wertung von 10 bis 5 Ringe. Die runden oder viereckigen Scheiben auf denen die Spiegel befestigt werden sind aus Stroh, weichen Holzfaserplatten oder aus Kunstoffen, welche geeignet sind die mit hoher Geschwindigkeit ankommenden Pfeile abzubremsen. Der Scheibenmittelpunkt liegt 1,30 Meter über dem Boden, die Scheibe wird entfernungsabhängig etwas nach hinten geneigt aufgestellt. Den Wettkampf gewinnt derjenige Schütze, der die meisten Punkte erzielt. Im Jahr 1900 war das Bogenschießen zum ersten Mal bei der Olympiade vertreten und gehörte ebenfalls in den Jahren 1904, 1908 und 1920 zum olympischen Programm. Bedingt durch den zweiten Weltkrieg wurde der Bogensport als Olympische Disziplin vorläufig aus dem Programm der Olympiade gestrichen. Erst im Jahr 1972 bei den Olympischen Spielen in München wurde Bogenschießen wieder als Disziplin für Männer und Frauen zugelassen. Um das Interesse an dieser Wettkampfdisziplin zu steigern, wurde der Ablauf der Wettkämpfe 1992 verändert. Der Olympische Wettkampf besteht heute aus einer Qualifikations- und einer Ausscheidungsrunde. Die besten 64 Schützen treten in der Einzel- sowie auch in der Mannschaftswertung im K.O. System gegeneinander an. Bei der Einzel- sowie Mannschaftswertung wird von allen Bogenschützen auf die 70 Meter entfernten Scheiben geschossen. Diejenigen Schützen bzw. Mannschaften die nach mehreren Ausscheidungsrunden die höchste Punktzahl erreicht haben, treten dann im Finale um die Medaillenränge gegeneinander an.

Bogentypen

Olympischer Bogen oder auch Recurve Bogen Der Olympische Bogen, die Bogenart, deren Name bereits ihre Herkunft preisgibt. In den Jahren 1900 bis 1920 war Bogenschießen bei den Olympischen Spielen vertreten, danach wurde es für die nächsten Jahre aus dem Programm der Spiele gestrichen. 1972 wurde Bogenschießen wieder olympisch, jedoch nur mit dem Recurvebogen, was bis heute der Fall ist. Der Bogen entspricht dabei grob gesehen kaum noch den traditionellen Bögen, denn bereits seit Jahrzehnten besteht dieses Bogenmaterial aus einem Metall- Mittelstück und zwei separat montierbaren Wurfarmen. Die Wurfarme sind dabei aus mehreren Lagen spezieller Materialschichten aufgebaut, je nach Eigenschaft und Preisklasse wird dazu Holz, Glasfiber, Karbon und Foam, also ein hart- syntaktisches Schaum-Material, verwendet. Die in Zielrichtung gebogenen und spitz zulaufenden Wurfarmenden geben dieser Art Bögen seinen Namen: Recurvebogen. Einer der Haupteigenschaften des Recurvebogens liegt dadurch bedingt bereits fest, denn im Gegensatz zu den Langbögen weisen Recurvebögen ein gleichmäßig weiches Zugverhalten auf. Ebenso sind die Recurves für die hohe Effektivität der Abschussleistung verantwortlich. Doch die Ausrüstung eines Olympischen Recurvebogens ist umfangreicher. Oft prägen zusätzliche Anbauten das Bild dieser Bogenklasse. Ein Visier mit höhen- und seitenverstellbarem Korn, eine büroklammerähnliche Auflage für einen Pfeil (Pfeilauflage) sowie ein knopfähnlich und federelastisch agierender Anlageknopf für den Pfeil (Button) sind wesentliche Merkmale und entsprechen der Zulassung. Ebenso die in Zielrichtung weisenden und mit Gewichten ausgestatteten Stabilisatorstangen sind erlaubt, die den Bogen durch ihre Trägheit im Moment des Abschusses ruhig halten sollen. Zusätzlich werden meist noch seitliche abstehende und auf den Schützen zuweisende Stabilisatoren benutzt. Die Sehne des Bogens wird mit den Fingern gespannt, meist geschützt durch ein Lederstück (Tab). Als Pfeilmaterialien kommen dabei Aluminium, Karbon oder Kombinationen aus beiden Materialien zur Anwendung, der Pfeilschaft ist hohl. Heutige Sportbögen wie der olympische Bogen erreichen Abschussgeschwindigkeiten der Pfeile von deutlich über 200km/h. Eine Einsteigerausrüstung in den Bereich des olympischen Bogens bekommt man ab ca. 300EUR. Nach oben hin sind die Grenzen wie in vielen Sportarten offen, so dass man für eine Wettkampfbogenausstattung der Spitzenklasse auch mühelos über 3000EUR investieren kann. Compoundbogen Völlig anders als beim traditionellen Bogen ist hingegen der Aufbau eines Compound-Bogens. Denn hier fließen zusätzliche Technikelemente ein. Der Bogen ist deutlich kürzer als ein Recurvebogen. Am Ende jedes Wurfarmes befindet sich je eine Rolle bzw. ein Cam. Diese ist exzentrisch auf ihrer Drehachse gelagert. Dieses Rollensystem verbindet ein spezielles Kabelsystem sowie die eigentliche Bogensehne. Spannt der Schütze nun den Bogen, so drehen sich die Rollen um ihren exzentrischen Punkt, während das Kabelsystem beide Wurfarme zusammenzieht. Der Schütze hat dabei in der ersten Hälfte des Zugweges einen hohen Kraftaufwand zu erbringen. Beim weiteren Spannen des Bogens und nach Überwindung des höchsten Punktes der Rollen/Cams reduziert sich der Kraftaufwand erheblich, man nennt diese Eigenschaft “Let-Off”. Reduzierungen des Zuggewichtes von 50 bis 80 % sind je nach Bauart und Anwendung des Bogens üblich. Bei voll gespanntem Bogen hält der Schütze in der Regel also nur noch weniger als die Hälfte des ursprünglichen Zuggewichtes. Diese Bogenart ist noch sehr jung, denn erst Ende der 60er Jahre wurde der Compoundbogen in den USA erfunden. Dort gilt diese Bogenklasse sowohl als Sport- als auch als Jagdwaffe. Gerade durch die hohe Abschussgeschwindigkeit von 300 fps (330 km/h) und des dabei geringen Endzugs mit der Möglichkeit, den Bogen lange gespannt zu halten, machten diese Bogenklasse für die Jagd besonders attraktiv. Dies ist in Europa jedoch nicht erlaubt, hier wird diese Bogenklasse ausschließlich als Sportgerät benutzt. Zusätzlich sind am Compoundbogen oft noch ein Visier, dieses teils mit Lupe und Wasserwaage, dann die Pfeilauflage, eine in die Sehne eingearbeitete Kimme (Peepsight) und Stabilisatoren angebracht. Erst durch die Verwendung der Kombination von Peepsight und Visierlupe entsteht ähnlich einem Fernrohr ein für den Schützen wahrnehmbarer Vergrößerungseffekt des Ziels. Die Sehne wird übrigens meist mit einer ankerartigen Vorrichtung gespannt, dort ist ein Auslösemechanismus zur Freigabe der Sehne und somit des Pfeils integriert. Es versteht sich von selbst, dass nicht nur das Schießen mit diesem Sportgerät fasziniert, auch deren Technik begeistert. Diese Art des Bogenschießens ist zwar hochgradig genau, jedoch bedarf es dazu auch einer besonders geübten und gleichmäßigen Schießtechnik. Denn erst die dadurch bedingt besseren Trefferbilder trennt die Leistungsklassen der Compound-Schützen. Dies zu erreichen, bzw. mit solch einem Hightech-Gerät umgehen zu können, darin liegt die Faszination des Compoundbogens.
BSC Lauchringen e.V.